Social Media wie TikTok, X, Facebook oder Instagram ist für viele von uns eine Selbstverständlichkeit geworden. Allerdings laufen auch in kaum einer anderen Anwendung so viele persönliche Daten zusammen. Kontakte, Ansichten, Interessen, Online Zeiten und vieles mehr. Hinter den meisten Social Media Angeboten stehen Firmen mit kommerziellen Interessen.

Die Nutzung scheint auf den ersten Blick kostenlos. Allerdings ist sie es nicht.

Die Währung in der die Nutzer zahlen sind Daten und Online Zeit. Umso mehr Zeit auf einer Plattform verbracht wird, umso mehr zielgerichtete Werbung kann geschaltet werden. Auch politische Einflussnahme wird so ermöglich, indem bestimmte Zielgruppen, mit auf sie abgestimmten Informationen, beeinflusst wird. Weiterhin lassen sich die Nutzerdaten ggf. gewinnbringend verkaufen.

Umso erfreulicher ist es, dass es Open Source basierende Social Media Anwendungen gibt.

Mastodon ist ein dezentraler Mikroblogging-Dienst, der ähnlich wie Twitter funktioniert, aber auf einem föderierten Netzwerk basiert. Nutzerinnen und Nutzer können sich bei verschiedenen unabhängigen Servern (Instanzen) anmelden, die miteinander kommunizieren. Jeder Beitrag, ein sogenannter „Toot“, kann mit Text, Bildern oder Videos versehen werden und ist je nach Einstellung öffentlich oder privat. Mastodon legt besonderen Wert auf Datenschutz, Werbefreiheit und eine chronologische Timeline ohne algorithmische Sortierung. Die Plattform wird von einer Community aus Freiwilligen und Organisationen betrieben, nicht von einem zentralen Unternehmen.


Mastodon: Die soziale Alternative für mehr Freiheit, Datenschutz und Kontrolle

In Zeiten zunehmender Zentralisierung, Überwachung und algorithmischer Manipulation sozialer Netzwerke wächst bei vielen Menschen das Bedürfnis nach einem freieren, respektvolleren und datenschutzfreundlicheren Ort für digitale Kommunikation. Genau hier setzt Mastodon an – ein dezentrales, offenes soziales Netzwerk, das auf einem föderierten Modell basiert und Nutzerinnen und Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten und ihre digitale Identität gibt.


1. Open Source und Transparenz

Mastodon ist vollständig Open Source. Der gesamte Quellcode der Server-Software und der meisten Clients ist öffentlich auf Plattformen wie GitHub einsehbar. Das bedeutet: Jeder kann nachvollziehen, wie Mastodon funktioniert, welche Daten verarbeitet werden – und die Software bei Bedarf anpassen oder selbst betreiben. Im Gegensatz dazu sind kommerzielle Plattformen wie Facebook (Meta), Instagram oder Twitter (X) vollständig proprietär. Die Nutzer*innen bleiben im Dunkeln darüber, wie Algorithmen Inhalte sortieren, welche Daten erhoben werden und wie diese verwendet oder weiterverkauft werden.


2. Dezentralisierung = digitale Souveränität

Einer der größten Vorteile von Mastodon ist seine dezentrale Struktur. Anders als bei zentralisierten Plattformen – wo alle Daten auf Servern eines Konzerns wie Meta oder X Corp gespeichert werden – basiert Mastodon auf dem sogenannten Fediverse. Dieses föderierte Netzwerk besteht aus vielen eigenständigen Instanzen (Servern), die miteinander kommunizieren. Jeder kann eine eigene Instanz betreiben, sei es privat, für eine Community, einen Verein oder eine Behörde.

Diese Architektur schafft digitale Souveränität: Nutzer*innen entscheiden selbst, auf welchem Server sie sich registrieren, welche Regeln dort gelten, und wer Zugriff auf die Daten hat. Gleichzeitig bleibt die Verbindung zu anderen Instanzen im Fediverse bestehen – ähnlich wie bei E-Mail. Das ist ein radikaler Unterschied zu Twitter oder Facebook, wo die Plattform alles kontrolliert.


3. Datenschutz: Privatsphäre statt Überwachung

Mastodon ist von Grund auf datenschutzfreundlich konzipiert. Es gibt keine verpflichtende Klarnamenpflicht, keine verpflichtende Telefonnummer, keine gezielte Nutzerverfolgung (Tracking) und keine personalisierte Werbung. Nutzerprofile, Beiträge („Toots“) und Inhalte werden nur im Rahmen der gewählten Sichtbarkeit (öffentlich, privat, nur für Follower etc.) veröffentlicht. Viele Mastodon-Instanzen liegen in der EU und unterliegen damit der DSGVO.

Im Gegensatz dazu verfolgen Facebook, Instagram, TikTok und Twitter ein datenbasiertes Geschäftsmodell: Sie sammeln so viele Informationen wie möglich, erstellen Nutzerprofile und verkaufen diese Daten an Werbekunden oder nutzen sie zur Verhaltensbeeinflussung.


4. Keine Werbung, keine Algorithmen

Ein weiterer Vorteil: Mastodon ist werbefrei. Beiträge erscheinen in chronologischer Reihenfolge, ohne manipulative Algorithmen, die Inhalte nach Engagement, Profit oder Kontroversen sortieren. Nutzer*innen sehen, was sie abonniert haben – nicht, was der Algorithmus ihnen „vorsetzen“ will. Das bedeutet: weniger Stress, weniger Filterblasen, mehr Kontrolle über die eigene Timeline.

Bei Meta-Plattformen und Twitter werden Inhalte algorithmisch aufbereitet, mit dem Ziel, möglichst lange Aufmerksamkeit zu binden – oft auf Kosten der psychischen Gesundheit, Qualität der Inhalte oder demokratischer Diskurse.


5. Kostenlos nutzbar, ohne versteckte Kosten

Die Nutzung von Mastodon ist kostenlos. Die meisten Instanzen werden von gemeinnützigen Vereinen, Einzelpersonen oder öffentlichen Einrichtungen betrieben. Es gibt kein kommerzielles Interesse, keine versteckten Abo-Modelle, keine Premium-Zugänge. Wer möchte, kann eine Instanz finanziell unterstützen, z. B. über Spendenplattformen wie Patreon – freiwillig. Im Vergleich dazu setzen kommerzielle Plattformen zunehmend auf Abo-Modelle, Monetarisierung und Werbung, um Einnahmen zu generieren.


6. Vergleich mit anderen Netzwerken

MerkmalMastodonTwitter (X)FacebookInstagramTikTok
Open Source✅ Ja❌ Nein❌ Nein❌ Nein❌ Nein
Dezentralisiert✅ Ja❌ Nein❌ Nein❌ Nein❌ Nein
Datenschutzfreundlich✅ Hoch❌ Gering❌ Gering❌ Gering❌ Sehr gering
Werbefrei✅ Ja❌ Nein❌ Nein❌ Nein❌ Nein
Algorithmusfrei✅ Chronologisch❌ Algorithmisch❌ Algorithmisch❌ Algorithmisch❌ Algorithmisch
Telefonnummer nötig❌ Nein✅ Ja✅ Ja✅ Ja✅ Ja
Plattformkosten❌ Keine⚠️ Abo möglich❌ Keine (Daten)❌ Keine (Daten)❌ Keine (Daten)

Fazit

Mastodon bietet eine sozialere, transparentere und freiere Alternative zu den großen sozialen Netzwerken. Es steht für Offenheit, Kontrolle, Respekt vor Privatsphäre und digitale Unabhängigkeit. Während klassische Plattformen auf Werbung, Überwachung und zentrale Kontrolle setzen, stellt Mastodon die Interessen der Nutzer*innen in den Mittelpunkt. Für alle, die Wert auf digitale Selbstbestimmung, Datenschutz und werbefreie Kommunikation legen, ist Mastodon eine zukunftsweisende Wahl.

Lesenswerte und praktische Tipps zu Mastodon wurden hier zusammengetragen: https://thomas-ebinger.de